Ein Hemd besteht aus Baumwolle. Um das Bügeln zu vereinfachen, wurden in den 1960er Jahren sogenannte "Tropf- und Trockenhemden" hergestellt. Das Bügeln war nicht mehr erforderlich, da Polyester nicht eisenfrei ist. Das bügelfreie Hemd scheint ein eindrucksvoller Beweis für das sich wandelnde Kräfteverhältnis zwischen Männern und Frauen zu sein. Es ist aber auch ein Pyrrhussieg für die Dame, denn ein kunststoffhaltiges Hemd stört nicht nur den Träger, sondern auch seine unmittelbare Umgebung. Solch ein Hemd atmet nicht, aber es riecht. Aus dieser Perspektive kann der Text „Guten Tag“ im Kragen der beliebten Nylonpfeilhemden nur zynisch aufgenommen werden.

Ägyptische Baumwolle

Die meisten Hemdhersteller sind sich jetzt einig, dass ein Hemd zu hundert Prozent aus Baumwolle besteht und nicht anders. Es gibt eine ebenso gnadenlose wie paradoxe Tatsache: Je mehr Falten es gibt, desto besser ist der Stoff. Eine Baumwolle ist nicht die andere. Die beste Baumwolle stammt aus Ägypten und von Sea Islands, einem Archipel vor der amerikanischen Küste. Wo normale Baumwollfasern bis zu zweieinhalb Zentimeter lang sind, misst die Sea Island doppelt so viel. Dies gilt nicht zuletzt für den Preis.